Montag, 6. August 2012

Die Warteschlangen-Theorie

Das hat sich sicher schon jeder mal gefragt: an welcher Kasse stelle ich mich am besten an damit es schnell geht? Bzw: Warum stehe ich immer an der Kasse an der es am längsten dauert? Wenn man nicht wie ich den Vorteil hat, einfach zu wissen welche Kollegen am schnellsten sind, hat man da schnell ein Problem. Während die meisten älteren Leute es lieber mögen wenn man langsam und bedächtig vor sich hinscannt, gibt es doch einige, die in Eile sind und so schnell wie möglich wieder von der Kasse weg möchten. Es ist ein Mysterium, mit dem sich auch schon der Spiegel beschäftigt hat (hier) und das in einigen Foren heiß diskutiert wird (hier).
Im Artikel des Spiegel wird schon recht gut erklärt: meist ist es Zufall. Selbst die schnellste Kassiererin kann aufgehalten werden, wenn der Code eines Artikels nicht scannbar ist oder sie plötzlich einen Storno machen muss.
Allerdings gibt es doch ein paar kleine Tricks mit denen es manchmal doch funktioniert, die schnellere Kasse auszuwählen.

Entgegen des weitverbreiteten Glaubens ist es meiner Meinung nach klug, sich hinter jemanden mit einem großen Einkauf anzustellen. Denn in der Regel dauert der Bezahlvorgang am längsten. Daran kann auch die Kassiererin nichts ändern. Das ewige Geldbörse suchen und Kleingeld hervorkramen nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Auch wenn dem Kunden das Bezahlen mit EC-Karte meist länger erscheint, geht es für gewöhnlich doch schneller als das Zahlen mit Bargeld. Wenn man also keine Kassiererin erwischt, bei der beim Scannen Gefahr besteht dass sie einschläft, hat man hinter einem Großeinkauf schon mal gute Chancen. Aber Obacht: der Bezahlvorgang verläuft teilweise auch nach Kundentypen. Meiner Erfahrung nach brauchen ältere Menschen am längsten, gefolgt von Müttern und Kindern (die haben nämlich meist gerade ihre Spardose geschlachtet). Die meisten Familien aber, haben es meist eilig, es ist stressig, die kleine Julia quengelt schon wieder und man will nur schnell raus aus dem Laden. Es wird also mit Karte oder Schein bezahlt um der Supermarkt-Hölle so schnell wie möglich zu entkommen. Dasselbe beobachte ich oft bei Männern, die alleine einkaufen. In Begleitung einer Frau kramen diese öfter nach Kleingeld oder schlimmer, reichen mir schon den Schein und dann fängt die Begleiterin an ihre Geldbörse hervorzukramen, weil sie ja noch 2 Cent klein hat. Wenn sie aber alleine sind bleibt es bei dem Schein, das Kleingeld wird ungezählt eingesteckt und sie fliehen so schnell sie können.

Zusammengefasst bedeutet das also: Mehrere kleine Einkäufe können länger dauern als ein Großer, auf die Schnelligkeit des Bezahlvorgangs hat auch die Kassiererin keinen Einfluss. Es empfiehlt sich aber oft sich hinter dem vollen Einkaufswagen einzureihen. Solange dieser nicht zu einem Rentner oder einer Mutter gehört - man stellt sich in dem Fall besser hinter die Familie oder den (Single-)Mann.

Ich übernehme für diese Klischees natürlich keine Garantie. Und am besten stellt man sich natürlich an meiner Kasse an ;)

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5 Kommentare:

  1. Mich juckt das meistens nich so. Ich wähl meine Kasse nach dem Kriterium aus, an welcher Kasse die hübscheste Verkäuferin sitzt ... ^^

    'Auch wenn dem Kunden das Bezahlen mit EC-Karte meist länger erscheint, geht es für gewöhnlich doch schneller als das Zahlen mit Bargeld.'

    An unsrer Tanke seit dem letzten großen Update nich mehr ... ist manchmal zum Heulen.:D

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  2. Ja, EC-Karte ist echt schneller als viele Denken. Das "Langsam"-Gefühl kommt halt daher, dass ein paar Pausen dazwischen sind, in denen wenig gemacht werden kann (Karte reinstecken, kurz warten, dann wieder warten bis der Kunde unterschrieben hat). Es sieht halt aus, als ob es lange dauert, aber wie schon geschrieben: Geld raussuchen, Geld nachzählen, Wechselgeld rausgeben dauert oft länger.

    Zur Kassenbeobachtung: kann ich nur zustimmen. Zu den Kunden mit vollem Einkaufswagen, wo man sich besser nicht hinter anstellt kann ich aber noch zwei Gruppen hinzufügen: Asiaten (die warten bei uns mit dem einräumen der Ware grundsätzlich bis nach dem bezahlen und kramen dann umständlich das Geld aus dem Geldbeutel) und Franzosen (sieht man denen jetzt nicht wirklich an, ist also schwierig zu erkennen für die nachfolgenden Kunden, aber meist wird erst die Kreditkarte genommen, die in Deutschland nicht funktioniert und dann erst die, die funktioniert.).

    Übrigens haben wir bei uns wohl unsere Stammkunden inzwischen soweit, dass die gar nicht mehr unbedingt die kürzeste Schlange wählen sondern genau wissen wo sie fix wieder durch sind.

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  3. Einfach ein Traum, bei unserem großen Supermarkt (20 Kassen) haben sie kürzlich eine gemeinsame Warteschlange eingeführt und eine nette Computerstimme verteilt einen dann auf die Kassen. Man kann garnicht glauben wie gut das Funktioniert! Gefühlt hat sie die wartezeit mindestens halbiert!

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  4. Typ, das ist natürlich auch eine gute Taktik... Machst du das auch wenn du wesentlich länger anstehen musst? :)

    Buntstift, die Stammkunden wissen wirklich wo sie hin müssen - oder gehen zu der Kasse, an der sie die Kassiererin am liebsten haben.

    Paterik, das ist ja großartig. Habe ich noch nie gehört. In was für Märkten gibt es das?

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  5. Ziemlich relevant: http://www.pottwalblog.ch/2013/01/jedes-fing-mal-an-der-kasse/

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